Mobile Gesundheitsdaten: Was darf die künstliche Intelligenz?

Digitale Gesundheitsdaten können helfen, die eigene Fitness zu verbessern und werden zu Forschungszwecken gebraucht.

Digitale Geräte wie Smartwatches sammeln grosse Mengen von Gesundheitsdaten. Diese können mit künstlicher Intelligenz analysiert werden – das löst eine ganze Reihe von Befürchtungen aus. Das Projekt setzt sich mit diesen auseinander und klärt die rechtlichen und ethischen Fragen im Umgang mit diesen Daten.

  • Projektbeschrieb

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    Mit Smartwatches und anderen tragbaren Geräten lassen sich Puls, Bewegungs- und viele andere gesundheitsrelevante Daten erheben. Zur Analyse dieser enormen Datenmengen für klinische oder Forschungszwecke eignen sich Methoden aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz. Wir wollen ethische, rechtliche und technologiebedingte Fragen bei der Erhebung und Nutzung von mobilen Gesundheitsdaten klären und nutzen dazu verschiedene kombinierte Methoden. Am Beispiel der Erhebung und Nutzung von Patientendaten in der Anästhesie und Kardiologie begleiten wir die Entwicklung von Machine-Learning-Algorithmen medizinisch, ethisch und rechtlich. Damit wollen wir Datenschutz, Erklärbarkeit der Analysemethoden und Bedenken von medizinischem Personal sowie Patientinnen und Patienten besser verstehen.

  • Hintergrund

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    Daten werden im Spital zum primären Zweck der medizinischen Diagnose und Therapie erhoben. Sie können jedoch auch zu anderen Zwecken wie zum Beispiel für Forschung genutzt werden – man redet hier von sekundärer Nutzung. Diese hat eine Vielzahl Befürchtungen ausgelöst, vor allem in Bezug auf die Verwendung von Künstlicher Intelligenz bei der Datenanalyse. Solche Befürchtungen haben einen grossen Einfluss auf das Vertrauen von Patientinnen und Patienten und der Gesellschaft in die involvierten Technologien. Die ethischen und rechtlichen Herausforderungen der Nutzung mobiler Daten sind bisher nicht ausreichend geklärt.

  • Ziel

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    1. Die Probleme bei der Datennutzung und Analyse verstehen: Dazu werden Datenbanken in der Anästhesie und Kardiologie als Beispiel genommen.
    2. Analyse des regulatorischen Rahmens: hierzu werden die ethischen und rechtlichen Bestimmungen in der Schweiz und in Europa analysiert.
    3. Erheben neuer Daten in der Schweiz zu Faktoren, die das Vertrauen von medizinischem Personal sowie Patientinnen und Patienten in digitale Technologien beeinflusst.
    4. Die Ergebnisse der drei vorausgehenden Teile werden zusammengeführt, um Material zur Information und Fortbildung der beteiligten Gruppen zu erarbeiten.
  • Bedeutung

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    Spitäler und andere Institutionen sammeln grosse Mengen von mobilen Gesundheitsdaten. Dadurch aufgeworfene Bedenken können die Entwicklung nützlicher Technologien, von denen Patientinnen und Patienten profitieren würden, erheblich behindern. Das Projekt engagiert sich für eine Klärung der dringenden ethischen und rechtlichen Fragen. Indem die Bedenken von Patientinnen und Patienten erhoben und ernstgenommen werden, soll die Erklärbarkeit und Daten-Governance verbessert werden.

  • Originaltitel

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    Ethical and Legal issues of Mobile Health-Data – Improving understanding and eXPlainability of digitaL transformAtion and data technologies using artificial IntelligeNce [EXPLaiN]