Geglückter Programmstart – trotz schwieriger Umstände
Trotz den Einschränkungen durch Covid-19 fand Ende September das Kick-Off-Meeting statt: als hochinteraktive, virtuelle Konferenz.
Die Corona-Krise hat auch ihre Auswirkungen auf den Start des Nationalen Forschungsprogramms NFP 77. Viele Forschungsgruppen erleben Schwierigkeiten beim Start ihres Projekts: So verzögert sich bei den einen die Suche und Anstellung von Doktorierenden. Bei anderen können praktische Arbeiten zurzeit nicht aufgenommen werden. Zum Beispiel in Projekten, die digitale Mittel im Einsatz mit Schulklassen und Lehrpersonen entwickeln oder testen wollen. Nicht möglich sind derzeit auch persönliche Befragungen von Personen oder Interventionen bei Pflegeteams im Krankenhaus. Weniger betroffen sind Projekte, welche sich etwa der Analyse von Daten des Arbeitsmarktes oder juristischen und ethischen Fragen der Digitalisierung widmen.
Trotz dieses eher schwierigen Umfeldes fanden Ende September alle im NFP 77 gebündelten Projekte mit ihren unterschiedlichen Perspektiven am Kick-Off-Meeting zusammen. An dem virtuell durchgeführten Anlass kamen die mehr als 200 Teilnehmenden zusammen und pflegten einen regen Informationsaustausch über die einzelnen Projekte hinaus. Bei vielen persönlichen Begegnungen tauschten die Forschenden kreative Ideen aus und knüpfen Kontakte für Kooperationen. Klar, dass sich Projekte zusammenfanden, die ähnliche Themenbereiche behandeln: etwa Schule und Berufsbildung, Medien und demokratische Prozesse oder Arbeitswelt und Arbeitsmarkt. Interessant war aber zu beobachten, wie Forschende aus den verschiedensten Disziplinen Anknüpfungspunkte an die Bereiche Soziologie und Ethik fanden. Damit hat sich bereits beim ersten Treffen eine wesentliche Absicht hinter einem Nationalen Forschungsprogramm zu konkretisieren begonnen: das vernetzte und interdisziplinäre Denken und Arbeiten.
Neben Forschenden haben an der Kick-Off-Veranstaltung auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Stakeholder-Gruppierungen teilgenommen und ihre Sicht auf die digitale Transformation sowie ihre Erwartungen an das NFP 77 formuliert: Stefanie Bosshard von der Vereinigung der Schweizer Jugendparlamente; Ensar Can, Projektleiter allgemeine Wirtschaftspolitik & Bildung bei Economiesuisse; Cornelia Diethelm, Gründerin des Swiss Centre for Digital Responsibility; Andreas Klausing, Schweizer Fachagentur für ICT und Bildung - educa.ch; Gilles Marchand, Generaldirektor der SRG; Olga Meier-Popa vom Schweizerischen Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik; Johannes Mure als Vertreter des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI); Joëlle Racine vom Department Politics der Gewerkschaft Unia; Bernhard Weber vom Staatssekretariat für Wirtschaft Seco; Che Wagner vom civicLab. Der Austausch mit diesen Stakeholdern markierte den Anfang einer auf die Praxis ausgerichteten und um hohe gesellschaftliche Relevanz bemühte Forschungsarbeit innerhalb des Netzwerks des NFP 77.