Erstes Forschungsprojekt abgeschlossen
Prof. Ulrich Kaiser untersuchte mit seinem Team, welche Bedeutung IT-Kompetenzen für den Erfolg im Job haben. Es ist das erste von insgesamt 46 Forschungsprojekten zum Thema „Digitale Transformation“, das nun abgeschlossen ist.
IT-Kompetenzen beeinflussen den Erfolg im Arbeitsleben; in Bezug auf das Gehalt oder wie leicht jemand einen Job findet. Aber wie genau diese IT-Kompetenzen und der Erfolg im Arbeitsmarkt zusammenhängen, untersuchte Prof. Ulrich Kaiser vom Institut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Zürich mit seinem Forschungsteam im Rahmen des NFP 77.
Ihr Fokus lag auf den Auszubildenden. Das heisst, die Forschenden analysierten die Lehrpläne von verschiedenen Berufen und extrahierten berufsübergreifende IT-Kompetenzen und Kompetenzbündel, die den längerfristigen Erfolg im Arbeitsmarkt der Absolventinnen und Absolventen beeinflussen.
Die wichtigste Erkenntnis
Während der Forschungsarbeit stellte das Zürcher Team fest, dass es sehr relevant ist, zwischen zwei verschiedenen Arten von IT-Kompetenzen zu unterscheiden: Generische IT-Kompetenzen, zum Beispiel der Umgang mit Daten, und Experten-IT-Kompetenzen, wie zum Beispiel Programmiersprachen.
Die Auswirkungen dieser zwei Typen von IT-Kompetenzen auf den Erfolg im Arbeitsmarkt hängen von der Spezifität der Arbeitnehmenden ab. Spezifische Arbeitnehmende haben Kompetenzbündel, die sich nur mit denjenigen von einigen wenigen anderen Arbeitskräften/Berufen überschneiden.
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Spezifische Arbeitskräfte sind sehr wertvoll, aber im Falle eines Schocks (wie eines Stellenverlusts, welcher extern beeinflusst wurde), sind sie auch weniger anpassungsfähig und haben daher länger, um eine neue Arbeitsstelle zu finden. Wenn jedoch spezifische Arbeitskräfte generische IT-Kompetenzen besitzen, können sie nach einem Schock schneller einen neuen Job finden.
Bedeutung für Politik und Praxis
Bei der Gestaltung der Berufsausbildung ging man bisher davon aus, dass alle Typen von IT-Kompetenzen wertvoll sind um die Anpassungsfähigkeit der Arbeitnehmenden zu verbessern. Aufgrund der Projektresultate empfehlen die Forschenden nun aber, zwischen generischen und spezifischen IT-Kompetenzen zu unterscheiden und diese unterschiedlich zu fördern. So könnte es Sinn ergeben, dass spezifische Arbeitskräfte den Umgang mit Daten (generische IT-Kompetenz) erlernen.
Da sich die Forschung von Prof. Ulrich Kaiser und seinem Team insbesondere auf die berufliche Ausbildung konzentrierte, beziehen sich die wichtigsten Ratschläge auf die Gestaltung der Ausbildung der Arbeitskräfte. Für spezifische Berufe und Arbeitnehmer kann es sinnvoll sein, generische IT-Kompetenzen in die Lehrpläne aufzunehmen, um damit deren Flexibilität im Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Drei Hauptbotschaften
- Es gibt zwei verschiedene Typen von IT-Kompetenzen: generische und Experten-IT-Kenntnisse. Diese beiden Typen haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Arbeitsmarktergebnisse.
- Generische IT-Kompetenzen erhöhen die Anpassungsfähigkeit spezifischer Arbeitnehmenden.
- Für die Ausbildung spezifischer Arbeitnehmenden sollten die Entscheidungsträger die Aufnahme allgemeiner IT-Kompetenzen in die Lehrpläne diskutieren.
Wie die Forschenden methodisch genau vorgegangen sind und weitere Hintergründe zum Forschungsprojekt finden Sie auf der NFP 77 Projektwebsite.
Welche Bedeutung haben IT-Kompetenzen für den Erfolg im Job?
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