Wie die Digitalisierung Berufsprofile verändert

Die Digitalisierung verändert Tätigkeitsprofile. So kommen digitale Technologien etwa auch in Schreinereien zum Einsatz.

Das Projekt zeigt, wie die digitale Transformation in den letzten 20 Jahren die Aufgaben und Anforderungen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt veränderte. Die Daten belegen: Digitale Technologien beeinflussen die geforderten Qualifikationen innerhalb eines Berufs stärker als dass sie die Berufsstruktur

  • Projektbeschrieb (abgeschlossenes Forschungsprojekt)

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    Ein interdisziplinäres Team aus den Sozialwissenschaften und der Computerlinguistik zusammen mit Data Scientists analysierte deutschsprachige Stelleninserate in der Schweiz von 2002 bis 2020. Dafür entwickelten die Forschenden ein maschinelles Sprachmodell, das Aufgaben und geforderte Fähigkeiten automatisch aus den Stelleninseraten extrahiert und strukturiert darstellt. Die so gewonnenen Daten ermöglichten erstmals eine systematische Auswertung der Veränderungen von Qualifikationsanforderungen und eine Auswertung der Zusammensetzung der Qualifikation im Laufe der Zeit. Die Analyse zeigt: Besonders gefragt sind heute Kombinationen aus IKT- (Informations- und Kommunikationstechnologie), Analyse- und Sozialkompetenzen – vor allem in höher qualifizierten Berufen. Und Lohnvorteile für IKT-Skills bestehen nur, solange sie nicht zum Standard gehören.

  • Hintergrund

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    Es war wenig darüber bekannt, wie die Digitalisierung die Arbeitsplätze hinsichtlich der auszuführenden Tätigkeiten und geforderten Qualifikationen verändern wird. Mangels geeigneter Daten wurden bisher in den meisten Studien mögliche Veränderungen innerhalb von Berufen ausgeblendet und nur diejenigen zwischen Berufen erfasst.

  • Ziel

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    Das Projekt unter der Leitung von Marlis Buchmann (Universität Zürich) hatte zwei Hauptziele: Erstens sollten neue Methoden entwickelt werden, um Stellenanzeigen automatisch nach Aufgaben und benötigten Fähigkeiten auszuwerten. Zweitens ging es darum zu verstehen, wie stark digitale Technologien die Arbeitsinhalte und gesuchten Qualifikationen verändern.

  • Bedeutung

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    Erstmals stehen in der Schweiz strukturierte Daten zu Arbeitsaufgaben und geforderten Skills aus Stellenanzeigen zur Verfügung. Neue Algorithmen erfassen Tätigkeiten systematisch und verknüpfen sie mit internationalen Berufsdatenbanken. Das ermöglicht neue Einblicke in den Wandel der Arbeitswelt und schafft eine Grundlage für das Monitoring beruflicher Anforderungen.

  • Ergebnisse

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    Drei Hauptbotschaften

    1. Gut gestaltete digitale Werkzeuge spielen eine zentrale Rolle bei der Gewinnung sinnvoller Informationen und der Generierung von Wissen. Die Studie zeigte dies exemplarisch durch den innovativen Einsatz von Natural Language Processing (NLP) zur Analyse des Arbeitsmarkts.

    2. Die Digitalisierung verändert vor allem die Zusammensetzung der geforderten Qualifikationen innerhalb von Berufen und weniger die gesamte Berufsstruktur.

    3. Lohnprämien für IKT-Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt (Informations- und Kommunikationstechnologie) lassen sich nur dann erzielen, wenn diese Qualifikationen noch nicht fester Bestandteil eines Berufsprofils sind.

  • Originaltitel

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    Monitoring Task and Skill Profiles in the Digital Economy: Employers' Changing Skill Demand and Workers' Career Outcomes