Der Nutzen von Virtueller Realität im naturwissenschaftlichen Unterricht
Das Forschungsteam hat ein innovatives Virtual-Reality-Lehrmittel entwickelt, um den Wasserkreislauf anschaulich und interaktiv im Primarschulunterricht zu vermitteln. Hauptbefunde zeigten, dass die immersiven Eigenschaften von VR den Lernprozess positiv beeinflussen.
Projektbeschrieb (abgeschlossenes Forschungsprojekt)
In diesem Projekt wurde ein VR-Lehrmittel entwickelt, um den Wasserkreislauf in Primarschulen zu erklären. Es umfasst elf Lektionen mit verschiedenen Immersionsstufen, bei denen der Einsatz von VR-Headsets mit Computern verglichen wurde. Die Intervention zielte darauf ab, das Verständnis der Schüler:innen für den Wasserkreislauf zu verbessern.
Hintergrund
Viele Themen, die im naturwissenschaftlichen Unterricht behandelt werden, betreffen Aspekte der Welt, die nicht direkt beobachtet werden können, wie beispielsweise Strukturen und Prozesse des Mikrokosmos (z. B. Moleküle, Atome) oder des Makrokosmos (z. B. das Sonnensystem). Das aktive Erleben und Manipulieren einer dynamischen Umgebung ist jedoch eine wesentliche Lernquelle, insbesondere für Kinder. Darum besteht ein Bedarf für innovative Lehrmethoden, welche den Zugang zu nicht direkt beobachtbaren Prozessen und Strukturen erleichtern. In diesem Zusammenhang bietet VR ein interessantes Potenzial für den naturwissenschaftlichen Unterricht, da es die Immersion in virtuellen Modellwelten ermöglicht.
Ziel
Das Projekt zielte darauf ab, die Wirksamkeit von immersiver VR bei der Verbesserung des Verständnisses der Schüler:innen für den Wasserkreislauf zu untersuchen.
Bedeutung
Die Ergebnisse legen nahe, dass immersive VR ein vielversprechendes Werkzeug zur Vermittlung komplexer naturwissenschaftlicher Konzepte in Primarschulen ist. Praktische Herausforderungen bleiben jedoch bestehen, da der Widerstand von Bildungsakteuren die Integration von VR in Primarschulen behindern könnte.
Ergebnisse
Drei Hauptbotschaften
- Immersive VR macht nicht direkt wahrnehmbare Welten effektiv zugänglich und verbessert die Lernergebnisse im Zusammenhang mit dem Wasserkreislauf bei 11- bis 12-Jährigen, sowohl unmittelbar nach der Intervention als auch acht Wochen später.
- VR kann für Kinder sehr unterhaltsam sein, was zeigt, dass sie das Potenzial hat, Kinder effektiver in Bildungssituationen einzubinden.
- Trotz des potenziellen Nutzens von VR in der Grundschulbildung gibt es bei Direktoren, Lehrpersonen und Eltern einen relativen Widerstand hinsichtlich der Akzeptanz und der Absicht, sie zu nutzen, vor allem aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Praktikabilität und der Kosten.
Originaltitel
Using virtual reality to learn about inaccessible micro- and macrocosmic structures in primary school