Smart-Home-Technologien in der Pflege älterer Menschen

Digitale Assistenten und andere «Smart Home»-Technologien können Ältere unterstützen, bergen aber auch Gefahren.

Im "Smart Home" überwachen intelligente Systeme die Gesundheit, das Verhalten und ungewöhnliche Aktivitäten von Seniorinnen und Senioren. Die Systeme können zum Beispiel bei Stürzen einen automatischen Notruf auslösen. Doch diese Technologien werfen auch ethische und soziale Bedenken auf, denen dieses Projekt nachgeht.

  • Projektbeschrieb

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    Das Projekt besteht aus drei Modulen. In Modul 1 untersuchen wir sowohl die älteren Menschen zu Hause oder in Pflegeheimen, die Smart-Home-Technologien nutzen, als auch deren Betreuer, welche Familienmitglieder oder Fachpersonen des Gesundheitswesens sein können. Wir möchten erfassen, was die Befragten über diese Technologien wissen, was sie sich davon versprechen und wie sie generell dazu eingestellt sind. In Modul 2 befragen wir die Schweizer Bevölkerung zu diesem Thema. Dabei erheben wir repräsentative Daten über Wissen, Verständnis und Akzeptanz von Smart-Home-Lösungen in der Pflege älterer Menschen. Aus diesen beiden Modulen ergeben sich Empfehlungen, die auf Erfahrungswerten beruhen. Diese wollen wir anschliessend in einem dritten Modul durch Methoden der angewandten Ethik verfeinern.

  • Hintergrund

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    Der Anteil älterer Menschen an der Schweizer Bevölkerung lag 2018 bei 18 Prozent. Den Bedürfnissen dieser wachsenden Gruppe gerecht zu werden, wird zunehmend schwieriger, etwa weil die Gesundheitskosten steigen. Hier könnten so genannte Smart-Home-Technologien Lösungen bieten. Sie werfen jedoch eine Reihe sozialer und ethischer Fragen auf: Greifen Sie zu stark in die Autonomie des Individuums ein? Gefährden sie den zwischenmenschlichen Kontakt, ein zentrales Element der Pflege? Wie werden die Daten geschützt?

  • Ziel

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    Das Projekt hat drei Ziele:

    1. zu verstehen, was die wichtigsten Bedenken älterer Menschen und ihrer Betreuer sind und wo ethische Konflikte auftreten, wenn solche Technologien für Pflegezwecke eingesetzt werden;
    2. die Bedingungen zu schaffen, unter denen Smart-Home-Technologien von ihren gegenwärtigen oder zukünftigen Nutzern in der Schweiz akzeptiert werden;
    3. Wege aufzuzeigen, wie Smart-Home-Technologien effizienter und verantwortungsbewusster entwickelt und genutzt werden können.
  • Bedeutung

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    Die Verlagerung von Teilen der Pflege von menschlichen Betreuenden auf Smart-Home-Technologien ist ein wirkungsvoller, doch zugleich heikler Prozess. Wir erarbeiten Wissen, um eine ethisch reflektierte Nutzung neuer Technologien in der Pflege älterer Menschen zu gewährleisten. Wir werden anwendungsorientierte und empirisch fundierte Empfehlungen formulieren, die von den Entwicklern umgesetzt werden können, um eine verantwortungsbewusste, wertebasierte Technologieentwicklung zu gewährleisten.

  • Originaltitel

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    Smart Homes, Older Adults, and Caregivers: Facilitating social acceptance and negotiating responsibilities [RESOURCE]